Zur Geschichte des historischen Ortes
Aufbau und Bestehen des Lagers
Aufgrund der alliierten Bombardierungen plante das Reichsministerium für Rüstung und Kriegsproduktion im März 1944, ein unterirdisches Stollensystem mit einer Länge von 13 km in der Nähe von Halberstadt zu errichten. Unter dem Decknamen „Malachit“ sollte eine Teilproduktion der Junkers Flugzeug- und Motorenwerke unter Tage verlagert werden.
Die SS ließ nahe Langenstein ein Außenlager des KZ Buchenwald errichten, um die Häftlinge für den Bau des Stollens unterzubringen. Die ersten Häftlinge kamen ab April 1944 im Nebengebäude eines Gasthauses und in einer Scheune unter.
Ab August wurden die Baracken auf dem Lagergelände bezogen.
Die Mehrheit der insgesamt 7.000 Häftlinge musste im Stollen arbeiten. Infolge der körperlichen Strapazen, der mangelhaften Ernährung und unzureichenden medizinischen Versorgung starben bis April 1945 – in weniger als einem Jahr – über 1.700 Häftlinge.
Räumung des Lagers
Am 9. April wurde das Lager von der SS geräumt. Sechs Kolonnen zu jeweils 500 noch "arbeits- und marschfähigen" Häftlingen mussten sich auf den Weg machen – die übrigen blieben im Lager zurück.
12 Tage lang wurden die Häftlinge der Kolonne 1 über 260 km zwischen den Frontlinien getrieben, bis der Marsch für diese Kolonne zu Ende ging. Eine andere Kolonne musste noch weitere 100 km zurücklegen – von den restlichen Kolonnen fehlen verlässliche Angaben.
Die Mehrheit der Häftlinge wurde von den Wachmannschaften erschossen, als sie entkräftet zusammenbrachen oder die Flucht versuchten. Nur ein kleiner Teil von ihnen hat den Todesmarsch überlebt.
Im Lager blieben etwa 1.400 Häftlinge zurück. Die Überlebenden wurden von US-amerikanischen Truppen medizinisch versorgt.