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Willkommen auf der Homepage der Gedenkstätte für die Opfer des KZ Langenstein-Zwieberge

Die Gedenkstätte erinnert an die Häftlinge aus 23 Ländern des KZ-Außenlagers Langenstein-Zwieberge. Unter der Bezeichnung B2/Malachit mussten sie von April 1944 bis April 1945 ein 13 km langes Stollensystem in die Thekenberge bei Halberstadt (Sachsen-Anhalt) treiben. Infolge der körperlichen Strapazen und der mangelhaften Ernährung starben innerhalb von nur zwölf Monaten über 1.700 von über 7.000 Häftlingen.

Heute ist die Gedenkstätte ein internationaler Ort des Erinnerns, der politischen Bildung und der historischen Forschung.

Aktuelles

Den Toten ihre Namen wiedergeben

Einweihung der Namenstafeln am südlichen Massengrab

Am 09. November 2024 um 10 Uhr

Gedenkstätte für die Opfer des Konzentrationslagers Langenstein-Zwieberge

Im südlichen Massengrab in der Gedenkstätte ruhen über 150 im Lager verstorbene Häftlinge. Für jeden von ihnen, den wir mit Namen kennen, sind vor kurzem Namenstafeln mit Geburts- und Sterbedaten gesetzt worden. Damit werden die inmitten des ehemaligen Häftlingslagers begrabenen Toten aus der Anonymität des Massengrabs geholt. Von wird ihrer individuell gedacht. Zur Einweihung der Namenstafeln lädt die Gedenkstätte herzlich ein.

Musikalische Umrahmung:

Bläserquartett der Harzer Sinfoniker

Grußworte:                             

Holger Werkmeister, Ortsbürgermeister, Langenstein
Thomas Rimpler, stellvertretender Oberbürgermeister, Halberstadt
Hanka Rosenkranz, Vorsitzende des Fördervereins der Gedenkstätte

Gedenkansprache:              

Marcin Stankiewicz, Gruppe der Zweiten Generation, sein Großvater Tadeusz Koter ist in dem südlichen Massengrab beerdigt.

Am 12. April 1945 wurde das Häftlingslager Langenstein-Zwieberge von amerikanischen Truppen befreit. Auch nach der Befreiung starben Häftlinge im Lager an Unterernährung, Erschöpfung und Krankheiten. Sie wurden in der Baugrube eines Feuerlöschteichs mitten im Lager beerdigt, und mit ihnen die Leichname zahlreicher Häftlinge, die in den Tagen vor der Befreiung gestorben, aber noch nicht beerdigt waren. Sanitätseinheiten der US-Army evakuierten die kranken Überlebenden nach Halberstadt. Am 19. April 1945, dem letzten Tag der Evakuierung, starb auch der letzte Häftling im Lager und wurde in der Grube beerdigt. Heute ist diese Grube das südliche Massengrab.

Bei der Gestaltung der Mahn- und Gedenkstätte seit den späten 1960er Jahren wurden an den beiden Massengräbern weder die konkreten Grablagen markiert noch der Verstorbenen individuell gedacht. Das Erinnern galt als Gemeinschaft verstandenen antifaschistischen Widerstandkämpfern, unterteilt lediglich nach Herkunftsländern. Nach dem Ende der DDR und mit der Deutschen Einheit veränderte sich auch der Zugang zum Erinnern. Die Gedenkstätte, mit Unterstützung des Fördervereins und zahlreicher Spender bemühte sich nun, die Identität möglichst eines jeden Häftlings, somit auch der Toten, zu klären und der auf dem Gelände der Gedenkstätte Begrabenen namentlich zu gedenken. Von 2011 bis 2018 installierte die Gedenkstätte 761 gusseiserne Namenstafeln an den nördlichen Massengräbern. Mit der Setzung der Namenstafeln am südlichen Massengrab findet ein in den 2000er Jahren begonnenes Projekt der Gedenkstätte und des Fördervereins seinen vorläufigen Abschluss.

 

Am 02. November 2024, um 15 Uhr, eröffnen wir in der Gedenkstätte die Sonderausstellung „BILDSPRACHE – Fotografie und Worte“

Die Ausstellung zeigt Wort-Bild-Kompositionen, die im Rahmen eines partizipativen Jugendprojektes zur lebendigen Erinnerungskultur entstanden sind.

Im Mai 2024 haben sich zehn Jugendliche im Alter von 14 bis 21 Jahren zwei Tage lang mit der Geschichte und den Schicksalen von Häftlingen des KZ Langenstein-Zwieberge beschäftigt.

Dabei lernten sie den historischen Ort aus verschiedenen Blickwinkeln kennen. Was sie besonders berührte und zum Nachdenken anregte, hielten sie nicht nur fotografisch fest, sondern gingen auch auf die Suche nach Worten zur Spiegelung ihrer persönlichen Sicht auf die Geschichte und die Schicksale der Opfer des KZ Langenstein - Zwieberge.

Auf diese Weise entstanden kreative und einzigartige Wort-Bild-Kompositionen für eine gemeinsame Ausstellung. Das Projekt „BILDSPRACHE – Fotografie und Worte“ ist in diesem Jahr bereits in die dritte Auflage gegangen und damit zu einem beispielhaften Projekt zur lebendigen Erinnerungskultur und partizipativen Jugendarbeit geworden.

„BILDSPRACHE – Fotografie und Worte“ ist ein gemeinsames Projekt der Gedenkstätte für die Opfer des KZ Langenstein-Zwieberge und der Regionalkoordination des Harzkreises „Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage“ des Dachverein Reichenstrasse e.V.

Der Eintritt ist frei.

 

Stollenöffnung am 26. und 27. Oktober

Am Wochenende, dem 26. und 27. Oktober 2024, ist der für die Gedenkstätte zugängliche Teil des Stollensystems in den Thekenbergen in der Zeit von 14:00 bis 17:00 Uhr für individuelle Besichtigungen geöffnet. Der Eintritt ist frei.

Der Eingang zum Stollen befindet sich in den Thekenbergen in der Nähe des Aufstiegs zum Gläsernen Mönch. Er ist zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreichbar. Die Entfernung vom Gedenkstättengebäude über den "Leidensweg der Häftlinge" beträgt 2 km.

Parkplätze sind am Gedenkstättengebäude vorhanden.

Auschwitz – Sonderausstellung in der Gedenkstätte Langenstein-Zwieberge

Vom 28.08. – 31.10. 2024 zeigt die Gedenkstätte die Ausstellung „Auschwitz. Gedenken und Lernen“

Die Ausstellungseröffnung ist am 28.8.2024, 18:00, in der Gedenkstätte Langenstein-Zwieberge

Von Langenstein ist Auschwitz ungefähr 720 km entfernt. Ist das weit? Vor der Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers am 27. Januar 1945 deportierte die SS rund 65.000 Häftlinge nach Westen. Über 1.000 von ihnen kamen in das Konzentrationslager Langenstein, darunter zahlreiche jüdische Häftlinge. Als die Rote Armee Auschwitz befreite, dauerte ihr Leiden noch an. Viele von ihnen starben in Langenstein, einige erlebten hier im April 1945 ihre Befreiung. Die Geschichten der Konzentrationslager Langenstein und Auschwitz sind eng miteinander verwoben.

Gedenken und Lernen – Gegen das Vergessen

Schülerinnen und Schüler des Hans-Dietrich-Genscher-Gymnasiums Halle (Saale) besuchten die Gedenkstätte Auschwitz in den Jahren 2018 und 2019. Dabei entstanden Fotografien und Zeichnungen, die die Ausstellung zusammen mit Bildcollagen des Fotokünstlers Knut Mueller präsentiert. Ergänzt wird die Ausstellung durch Bilder der jungen ukrainischen Künstlerin Sofiia Piroh, die mit ihrer Mutter und ihren Großeltern im März 2022 aus Saporischschja fliehen musste und seitdem mit ihrer Familie in Halle (Saale) lebt. Sie nahm an einer Gedenkstättenfahrt nach Auschwitz im Herbst 2023 teil und möchte mit ihren Bildern ihre Eindrücke und Gedanken ausdrücken.

Ein neues Dach für „Baracke 13“

Die Reparaturarbeiten am Dach der 1992 auf dem Gedenkstättengelände aufgestellten Baracke sind abgeschlossen. Die historischen Binder in der Dachkonstruktion konnten weitgehend erhalten werden. Die erneuerten Teile sind leicht an ihrem hellen Holzton zu erkennen. Die Dachhaut wurde vollständig erneuert. Damit ist ein erster wichtiger Schritt zum Erhalt der historischen Substanz der Baracke getan.

Am Standort der „Baracke 13“ stand in der NS-Zeit eine RLM-Baracke, ein Standardtyp des Reichsluftfahrtministeriums mit den Standardmaßen von 12,50 x 42,50 m. Auch die „Baracke 13“ besteht aus Elementen dieses Typs, ist allerdings bei gleicher Breite kürzer. Ursprünglich war sie als Mittelgangbaracke vorgesehen, was an den Aussparungen der unten an den Bindern angebrachten Bretter zu erkennen ist. Die vorhandene Giebelwand entspricht dem nicht - sie hätte in der Mitte eine Tür haben müssen.

Bei allen Unterschieden kann „Baracke 13“ einen Eindruck von den Baracken vermitteln, die ursprünglich im Lager standen. Neben RLM-Baracken - dem häufigsten Typ - standen auch die etwas kleineren Reichsarbeitsdienst-Baracken sowie Steinbaracken auf dem Lagergelände.

Im nächsten Schritt wird die erhaltene Gebäudehülle konserviert werden. Diese Arbeiten werden voraussichtlich im nächsten Jahr stattfinden.

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Digitales Informationsmaterial

Um Schülerinnen und Schülern, pädagogischen Fachkräften und anderen Interessierten eine intensive Beschäftigung mit der Thematik zu ermöglichen, hat die Gedenkstätte für die Öffnung individueller Lern- und Denkräume ein digitales Informationsmaterial zur Geschichte des KZ Langenstein-Zwieberge erarbeitet. Unterteilt in bisher zehn verschiedene Themenmodule von der Ankunft der Häftlinge bis hin zum „Leben danach“ bietet das ausgewählte und didaktisch aufbereitete Material unter Einbeziehung vielfältiger Quellen wie Zeitzeugenberichten, Luftbildern, Fotos, Film- und Interviewsequenzen, einen multiperspektivischen Blick auf das jeweilige Modulthema. Die einzelnen Module können jederzeit inhaltlich ergänzt und neu erarbeitete Module zu weiteren Themen problemlos eingefügt werden. Das Informationsmaterial ist unter einem Link abrufbar und erscheint bei jedem Aufruf in der jeweils aktuellen Fassung.

 

Kontakt

Bitte wenden Sie sich für weitere Informationen an die Gedenkstättenpädagogin Gesine Daifi:

Telefon           03941 567325

E-Mail             gesine.daifi(at)erinnern.org